Alle Zeichen stehen auf Wandern - Auf den Spuren der Walserkultur


Es sind kryptische Symbole. Kein X und kein U, aber ein klares Zeichen. Wofür fragt sich der geneigte Entdecker? Spätestens, wenn er oder sie sich wandernd durch die Walsersiedlungen von Arosa nach Medergen und weiter nach Langwies bewegt. Fünf Stunden dauert die Entdeckungstour in eine andere Welt. Und wer dann ins BelArosa Chalet zurückkehrt, stellt fest: Auch hier sind solche geometrischen Zeichen zu finden: auf der Seife, auf der Butter, auf der Welcome Card. Wir lüften das Geheimnis.
Auf allem Hab und Gut angebracht
Sie sehen aus Zeichen von Ausserirdischen. Es ist eine Sprache, die heute nur mehr Insider verstehen. Vermeintlich. Vielmehr sind diese eigentümlichen geometrischen Ritzungen in Stämmen der typischen Holzhäuser und Speicher eine uralte Tradition, eine Familientradition nämlich. Denn diese Zeichen, die aus der Walserkultur stammen, sind ein Erkennungsmerkmal für ganze Stämme. Jede Familie oder Person hatte ihr spezifisches Brandzeichen. Damit wurden Stallungen und Wohnsiedlungen. die bisweilen auch komplett ab- und andernorts im Tal wieder neu aufgebaut wurden, markiert, Auch Brunnen, Mobiliar oder Gerätschaften tragen sie. So war klar zuzuordnen, zu welchem Haus diese Utensilien gehören. Die Hauszeichen sind also Stammeszeichen im übertragenen Sinne.
Aus dem Wallis eingewandert
Aber der Reihe nach. Vor über 700 Jahren waren die Walser über Säumerpfade vom Wallis aus auch nach Graubünden gelangt, unter anderem auch in die Region Schanfigg und Arosa. Hier wurden sie teilweise sesshaft und prägten fortan das Leben in diesen Gegenden. Als Bauern begannen sie die Terrassen und Flächen urbar zu machen. Sie betrieben Land- wie auch Viehwirtschaft. Und sie drückten mit ihrer eigentümlichen Sprache und kulturellen Eigenheiten buchstäblich den Stempel auf. Augenfälligstes Merkmal dafür sind diese Hauszeichen – diese für jedes Haus, Hof und Familie typischen Zeichen eben.
Chalet braucht sein eigenes Zeichen
Und im Nu war für uns klar: Unser Chalet braucht auch ein Hauszeichen. Wir wollen diese Tradition aufleben lassen, dieses Mal aus Sicht unserer Besitzerfamilie, der Familie Kasper. Stark abstrahiert und streng geometrisch erzählt unser Hauszeichen 2.0 unsere Geschichte weiter. Wer weiss, wer die Balken unseres BelArosa Chalets dereinst finden wird – in einigen hundert Jahren!
Unser Wandertipp
Via Medergen nach Langwies – für Walser-Wanderer
Wer das Walserleben erleben will, der macht sich von Arosa zum Stausee Isel, dann weiter über die Untere Furggenalp, durch den Wald und später über Weiden ins Dörfli Medergen, eine Streusiedlung auf 2000 Metern über Meer, wo einst die Walser ganzjährig hausten. Zahlreiche Holzbauten, reich geschmückt, erinnern an vergangene Zeiten. Ein Boxenstopp in der Walserstube in der «Alpenrose» in Medergen ist ein Must. Dann geht’s durch Chüpfertäli hinunter ins Sapün, auch dies definitiv ein Halt wert mit seinem Dörfji (was so viel heisst wie «Dörfchen»), der wohl besterhaltene Walsersiedlung aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Weiter über Heuwiesen führt der Weg bis nach Langwies, dem einstigen Zentrum der Walser im Schanfigg. Dort wo steigt man auf die Rhätische Bahn um und kurvt wieder nach Arosa hoch – inklusive Fahrt über das eindrückliche Langwieserviadukt.
In Fakten und Zahlen: 5 Stunden, knapp 17 Kilometer, gut 600m Aufstieg, gut 1000 Meter Abstieg